Nord Atlantik (Samaná2Inagua)

Erstmals seit 2018 sind wir wieder auf dem Atlantik unterwegs. Das ist schon anders. Die Wellen haben ein paar Tausend Kilometer Anlauf und der wird genutzt.

Aber fangen wir mal einfach, oder besser  chronologisch an.

Unser Plan ist, früh morgens, so um 6:00 Uhr von Samaná los zu fahren. Dann schläft der Wind noch. Gut für uns, da wir zuerst gegenan aus der Bucht raus fahren müssen.

Also Wecker auf 5:30 Uhr gestellt und tatsächlich geht der Anker um 6:30 Uhr hoch.

Erfolgreich Anker auf ⚓

Mit der Schweizer Lagoon iCat von Sabine und Zoltan gleiten wir leise aus der Bucht von Samaná.

Der Himmel weint, aber es hilft nix, wir wollen weiter.

Aber es wäre klüger gewesen, noch etwas früher zu starten. Denn es gibt noch kräftig Wind von vorne. Aber egal, da schiebt sich die Baradal durch. Nachdem wir das erste Kap umrundet haben, gehen die Segel hoch und die Baradal fährt gen Norden.

Auf um die Ecke nach Norden

Hui, nachdem wir dann ganz um das Cabo Samana rum sind, sehen wir ein kleines Motorboot links vor uns. Was macht der da? Ist kein Fischerboot. Da sehen wir einen großen Platscher. Tatsächlich springt da ein Wal nicht weit von uns aus dem Wasser. Der weiße Bauch und die großen Flossen deutlich zu sehen. Boah, was für ein Bild. Sofort flitzt das Boot mit Vollgas näher ran. Whale watching!

Aber wir fahren weiter. Mit gutem Wind und allen Segeln oben. Es schaukelt, aber kein Vergleich zur letzten großen Tour.

Gemütlich geht’s voran

Der Wind wird, je näher wir Puerto Plata kommen, immer schwächer. Gut, wir wollten etwas weniger Wind, aber nicht drei Nächte wegen Flaute durchfahren. Also haben wir einen Motor mitlaufen lassen und so das Tempo auf ca 5 kn erhöht.

Unterwegs haben wir doch wieder die moderne Technik schätzen gelernt. Auf dem AIS, einem Meldesystem für Schiffe, konnten wir sehen, dass uns ein Öltanker entgegen kommt und gleichzeitig ein treibendes Schiff im Weg ist. Da wird der Atlantik auf einmal eng.

Not under Command

Also den Kurs kräftig geändert und per Funk den Tanker um sicheren Abstand gebeten. Hat er auch freundlicherweise gemacht. Ein kleiner Knick im Kurs, ein großer Stein vom Herzen des Skippers.

So vertragen wir uns gut. Wir mitten drin!⛵ Und der Chinese hat freundlich den Kurs geändert. Nette Leute unterwegs.

Als wollte er uns besonders gefallen, erschien der treibende Frachter unter dem flachsten Regenbogen ever.

Bühne frei
Auch der große Tanker sah nach kurzem Gespräch von der Versenkung eines deutschen Katamarans ab. „Passing port to port side“

Ja, es ist wieder schön und spannend. Am nächsten Tag setzten wir den Spinnacker. Welch ein tolles Gefühl, das mag die Baradal. Flott geht’s voran.

Bei 13 kn Wind, ideal. Aber die Logge spinnt mal wieder!

Aber der Wind frischt immer mehr auf und bei 18 kn nehmen wir den Spi wieder runter. Schön war’s, aber wir wollen es auch nicht übertreiben. Die großen Atlantikwellen verschieben uns kräftig und wir eiern wie betrunken gen Westen. Mit der Genua geht’s dann entspannt in den Sonnenuntergang.

Das sind die Momente, wo alles zusammen kommt.

Ja, und dann gibt es diese Augenblicke, da fragt man sich, ist das gut so??? Wir sehen ein schwaches Licht links vorne, nachts weit weg. Wohl ein kleines Fischerboot oder ein Haitianer auf dem Weg ins „Glück“.  Dann sehe ich eine flotte, große Yacht kommen, auf dem Monitor natürlich. Plötzlich harter Kurswechsel und einen Haken geschlagen. Kann man auf dem AIS präzise sehen. Danach habe ich das kleine Licht nicht mehr gesehen. Hoffentlich ist nix passiert.

Wir ziehen weiter, aber ein Schatten bleibt dabei. 

Nach der zweiten Nacht bei gutem Wind sind wir dem Ziel schon nahe. Nur noch ein paar Meilen, aber nix zu sehen von der Insel!

Endlich ganz flach über den Wellen ein Schatten. Das muss sie sein, Inagua, die Salzinsel der Bahamas. Ein weiterer Schauer und durch die flach stehende Sonne spiegelt der Lake Rosa sich mit seiner rosa Farbe in den Wolken. 

Der Leuchtturm von Inagua

Dann denk ich, ich spinne. Ein kleines Boot mit einem Boot im Schlepptau zieht an uns stampfend vorbei. Was war das denn???

Verkehr wie auf der Autobahn

George, der Dockmaster von Inagua und gute Seele für Cruiser erklärt uns, es sind Typen, die das Boot über Haiti nach Grenada schleppen. Nächste Woche wollen sie ein weiteres Boot aus dem Hafen abholen. Nix für mich!!!

Pink House, da wird einklariert
Unser Ankerplatz, das ist wirklich türkis.

Ja und ehrlich, geschlafen haben wir wie ein Stein die erste Nacht wieder ohne Wachwechsel und den Lärm der Atlantikwellen. Die iCat kam dann kurz nach uns an. Sie haben die Strecke ohne Motorunterstützung gemeistert. Schön wenn alles so gut ausgeht!

4 Kommentare zu „Nord Atlantik (Samaná2Inagua)

      1. Beim Bahama-Lobster mit Butter wird Euch warm ums Herz!
        Wenn dann nicht die Klimaanlage läuft…
        Fantastisch! Cablis nicht vergessen!

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