da klingt Sonne, Highlife und Exotik mit. Aber wie ernüchternd ist die Realität!
Aber fangen wir vorne an. Mit Sabine und Zoltan von der iCat hatten wir ausgemacht, morgens von der Thompson Bay aufzubrechen und die angenehme Distanz zur Calabash Bay anzugehen. Die beiden natürlich wieselflink am Morgen los, wir gut 30 Minuten später. Es war halt recht früh 😊.

iCat mit großem Vorsegel, wir mit Genua. Die mit 5 kn, wir mit 3,5 kn unterwegs. Entsprechend wurden wir von anderen überholt. Macht ja nix, Hauptsache entspannt. Blöd nur, dass das Wetter anderes vor hatte. So 5 nm vor dem Ziel verdunkelte sich der Himmel. Wir hatten gerade 30 Minuten zuvor das Großsegel gesetzt, um nicht gänzlich abgeschlagen anzukommen. Also Manöver: Bug in Wind und Segel runter. Kurz vor dem Ziel brachen dann die himmlischen Schleusen und das Wasser prasselte auf uns ein. War aber nur der Vorgeschmack von dem was noch kommen sollte. Mit dem letzten Atemholen des Regens vor der Flut versenkte Cherie den Anker im Sandgrund und wir flüchteten ins trockene Innere des Schiffes. Weltuntergang 🌧️🌧️🌧️

Aber das Gute daran: Alles wird sauber und entsalzt. Am nächsten Morgen wieder früh raus, Ziel Georgetown, Exumas.

Herrliches Segeln. Der Wind mit 15 kn leicht von hinten links, so hat man das gerne. Gerade soviel Schaukeln, dass es angenehm ist. Und nach ein paar Stunden, Land in Sicht.

Ehrlich, ohne moderne Navigation wäre es für mich der Horror hier die richtige Einfahrt zu finden. Aber mit der sorgfältigen Routenplanung geht das gut.

Vor der Einfahrt frag ich Zoltan wie sie da reinfahren. Mit voller Besegelung wie zur Zeit oder? Seine Antwort:“Wir nehmen das Großsegel runter und laufen nur unter Genua (Vorsegel) ein. Haben wir in der Ostsee bei den Schären auch so gemacht.“ Aber kluger Rat und befolgen. . . Das sind zwei Dinge.
Wir also natürlich mit Vollzeug durch, der Autopilot folgt ja der Vorgabe. Aber als wir dann auf über 8 kn beschleunigten und scheinbar auf Felsen zu düsten . . . Nun ja, Zoltans Rat war schon berechtigt. Aber war trotzdem gut. Es zeigte sich mal wieder, wie gut Boot und Technik funktionieren. An dem Haken im blauen Verlauf sieht man, wir haben die Segel entsprechend Zoltans Rat geändert und sind dann gemütlich Richtung Georgetown weiter gesegelt.

Aber hui, leer ist anders und es ist Nebensaison! Also haben wir uns in die Bucht nahe Georgetown auf 2 m flaches türkises Wasser gelegt ⚓.

Nun das ist ‚Amiland at its best‘. Der örtliche Supermarkt, Exuma Store, hat einen eigenen Anlegesteg. Der liegt gut geschützt in der kleinen Lagune in der „Stadtmitte“. Stadt ist ein wenig übertrieben, aber nun ja. Mich hat ehrlich irritiert, dass mittags recht viele Leute mit Bierflaschen in der Hand auf offener Straße zu sehen waren. Recht untypisch fur hiesige Verhältnisse. Und echt verdreckte Typen. Bin gespannt, warum das so ist, an mangelnder geistigen Begleitung kann es nicht liegen, oder doch? Es gibt hier zig Kirchen aller Religionen, meist Baptisten.
Hier gibt es jetzt das große „Klassentreffen“. Die Taimada macht Crewwechsel und die Invia kommt auch hier hin..
Natürlich gehen wir in das berühmte ‚Chat’n Chill‘, eine Beachbar mit Tradition und Ruf. Quasi das ‚Sanzibar‘ der Exumas.

Ja, schön war der Mittag, wir haben natürlich den Wechsel von Winter- auf Sommerzeit verpennt und waren zu spät. Und das Essen, Rippchen, war lecker. Da hier frischer Conch- Salat angeboten wird, fällt auch viel tierischer Abfall an. Den fressen die Rochen am Strand aus der Hand.

Sabine und Zoltan sind heute früh weiter. Sie haben bald ihren Termin in Nassau für das spezielle B1/B2 Visum, das Segler für die Einreise mit Boot in die USA brauchen. Wir treffen uns dann Mitte April wieder im Norden der Bahamas, hoffentlich mit gültigen Visa für den nächsten Trip, USA.

Wir bleiben noch etwas hier, besuchen noch ein paar Inseln und machen uns dann auf den weiteren Weg nach Norden Richtung ….

[Klugscheisser-Modus EIN]
Der Middle Rocks Cut, den ihr vermutlich genommen hattet, ist einfach. Tief und breit. Achtet bei zukündtigen Cuts UNBEDINGT auf die Tide! Ostwind und starker Strom durch ablaufendes Wasser (also alles etwa 1h nach Hochwasser bis ca. 1h vor Niedrigwasser) = eklige Welle. Bei stärkerem Wind und/oder Strömung und je nach Art des Cuts sogar gefährlich.
[Klugscheisser-Modus AUS]
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😂😂😂
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Absolut richtig 👍
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