Große Konfusion! Was gilt denn jetzt bzgl. Covid19 ???
Antigen Test nach 2 Tagen oder 5 Tagen? Für welche Inseln nötig? Gebühr bezahlt oder doch nicht? Wieviele Tage vor der Weiterfahrt? Fragen über Fragen. Und da bricht dieser Typ aus Moskau auch noch einen dummen Krieg vom Zaun.
Nun gut, lösen wir die kleinen Probleme unserer überschaubaren Welt und hoffen, dass sich die großen irgendwie wieder einrenken lassen. Aber es ist das erste Mal, dass wir von wildfremden Menschen an der Straße auf den tausende Meilen entfernt losgetretenen Krieg in Sorge angesprochen werden. Es beschäftigt offensichtlich auch einen Teil der 900 Einwohner dieser kleinen Insel 🏝️.
Nun, das große Rätseln um den Test haben wir beendet und sind zum örtlichen „Krankenhaus“ gegangen. Dort sollte der Test kostenlos erfolgen, denn er ist von uns ja vorab bezahlt. Konfuse Argumente wurden vorgebracht und am Ende haben wir 20 $/P bezahlt für den Test, den es bei Aldi für 3,99€ gibt. Nun denn, noch schneller als das Reagenz reagiert, hatten wir per Mail das negative Testergebnis auf dem Handy. Wunder der flotten Datenverarbeitung. Auch in der hier verbindlichen App ist das erfreuliche Ergebnis dokumentiert.

Covid ist hier ein echtes Problem. Lange war niemand infiziert, aber plötzlich ist die Infektion ausgebrochen und etliche Einwohner sind verstorben. Übergewicht, Diabetes etc. haben sicher dazu beigetragen. So verstehen wir, dass die meisten Leute auch draußen eine Maske tragen.
Eigentlich hatten wir beim Ranger einen Ausflug zu den Flamingos und Papageien gebucht. Start 9:00 Uhr am Hafen. Henry, der Ranger, gab pünktlich am Morgen bekannt, dass sein Auto keinen Diesel mehr hat. Aha, und tanken? Nee, die Insel ist trocken gefallen, wie der Heizöllieferant meines Vertrauens zu sagen pflegt.
Hilfe naht in Form der MS Atlantic Sun, ein veritabler Tanker, der nachts die Insel anlief und hinter der Baradal seinen Anker fallen ließ. Dachte schon der mangelt uns trotz Ankerlicht und AIS über.


Was wir nicht wussten, wir lagen ziemlich genau vor der Stelle, an der der Tanker vor der Küste fest macht und mit langem (!) Schlauch die Tankwagen der Insel befüllt. Die wiederum dienen als Tank fur die Tankstelle und den Dieselgenerator, der mit infernalistischem Lärm die Insel mit Strom versorgt.

Wir haben nach freundlichem Hinweis unseren Platz gewechselt und der Tanker machte römisch-katholisch fest. So nennt man das bei Seglern, wenn man vorne den Anker nutzt und hinten mit Leinen am Ufer fest macht. Geht doch!
Gut, die Seglerbeine verlangen nach Bewegung. Henry ist abgetaucht, also schlurfen wir mit Sabine und Zoltan gemächlich Richtung Leuchtturm. Das kleine Restaurant lockt.

Unterwegs kommen wir an reifen Baumwollpflanzen vorbei und ich kann wieder herrlich darüber dozieren. Keine Beschwerde kommt. Sabine spinnt per Hand ein Fädchen. Back to the roots!





An der verlassenen Strandbar liegen noch die typischen Unterlagen für tropfende Bierdosen rum (siehe Titelbild). Ansonsten alles down. Schade, hier hat Covid einen wunderschönen Traum platzen lassen. Der natürliche Pool vor der Bar, leider ohne Menschen. Aber es wäre mir eh zu kalt.
Die verlassene Post erzählt auch von besseren Zeiten. Anscheinend ist der wirtschaftliche Eintrag der Salzfirma Morton Inc. doch dramatisch gesunken. Wer kann verlässt die Insel.
Beim Lighthouse Restaurant werden wir herzlich begrüßt. Liegt nicht nur daran, dass uns der Besitzer ein Stück des Weges in seinem Kleinwagen mitgenommen hat. Wir sind Wiederholungstäter. Das wird positiv registriert.

Der kleine Kerl (oder Dame?) bekommt eine Pommes und zieht offensichtlich glücklich damit ab. Die Ameisen, die durch die Pommes angelockt werden, schmecken ihm so gut, wie mir die Ribs vom Restaurant.

Nun, unser Guide meldet sich nicht mehr und so gehen wir noch gemütlich plaudernd zu den Booten zurück. Auf dem Weg entsteht der Gedanke in die nächste Bucht umzusiedeln. Blöde Idee, der Wind frischt auf und wieder natürlich gegenan. 25kn, das spritzt und stampft. Aber nur 2 Stunden und dann liegen wir in der ruhigen Bucht „Man of War“ (?). Komischer Name.
Hier liegt schon länger eine kleine Mega-Yacht und wartet auf neue Direktiven vom Eigner.



So, wenn alles klappt geht es morgen am Samstag früh morgens zum Hogsty Reef, einem Atoll umgeben vom Atlantik. Danach weiter Nord nach Acklins. Hoffentlich hält sich das Wetter an die Vorhersagen.
Liebe Uli und Martina, ich bin immer wieder begeistert, wenn ich von Euch so detailliert und interesssant lese! Hut ab! Wann seid Ihr wieder im Lande? Beste Grüße von Helmut us Oche!
LikeLike
Helmut lieben Dank. Im Sommer sind wir sicher ein paar Wochen in Deutschland. Dann müssen wir uns treffen.
LikeLike
Auf jeden Fall!
LikeLike