wir kommen!⛵⚓
Aber vorher müssen wir noch gut Strecke machen.
Ja, wir sind von Charleston über St. Augustine mittlerweile vor Cape Canaveral, genauer in Titusville gelandet. Dort gibt es Mooringbojen und man hat exklusive Sicht auf startende Raketen. Das Titelbild ist nachts um 21:58 aufgenommen worden. Leider hört man das infernalische Grollen der Triebwerke nicht.
Aber der Reihe nach.
Das Fahren hier an der Ostküste erfordert recht ordentliche Planung und exakte Durchführung, will man nicht solche Abenteuer wie bei unserer Einfahrt in Charleston erleben. Das war nur akzetabel, weil wir die Umgebung kannten und die Einfahrt recht gut geschützt und markiert ist. Trotzdem war das keine Glanzleistung in Timing! 😥
Also gut, richtig ist, man sucht die Zeiten zur guten Durchfahrt aus dem Inlet bzw. in das Inlet (Einfahrt) heraus. Das ist am besten im Bereich des Wasserstillstandes zwischen Hoch- und Tiefstand. Am besten bei Flut. Dann gibt es wenig Strömung im Einfahrtkanal und man muss nur noch mit Wind, Wellen und anderen Schiffen kämpfen. Ist ja schon genug Abenteuer für ältere Herren !!!
Das bedeutet, man sucht heraus, wann die Strömung einen milde aus dem Hafen raus lässt (8:00 Uhr) und wann die Strömung am Ziel günstig zur Einfahrt (15:00 Uhr) ist. Dann muss man versuchen, dass man die Strecke in dieser Zeit erledigt. Passt der Wind, ist es klasse (selten). Passt er nicht, wird es passend gemacht! Dann muss man entweder Stopps einlegen oder den Motor zur Unterstützung nehmen. Das brummelt dann halt etwas im Schiff und kostet Geld. Aber da muss man dann durch. Von Charleston ging es also am 17.11. früh morgens Anker auf, so gegen 7:00 Uhr. Auf dem Atlantik konnten wir noch gut zwei Stunden unter Spinnaker segeln. Danach nur noch mit Genua und Motor. Der Wind wurde für den Spinnaker zu schwach.




Abends erreichen wir das große Ankerfeld vor Savannah. Es ist ja viel mehr Platz zwischen den ankernden Containerschiffen als man denkt. Aber die ein- und ausfahrenden Schiffe erfordern doch etwas mehr Aufmerksamkeit. Die Nacht verläuft ruhig. Der Motor brummt. Es kommt kein Wasser mehr durch das Ruderlager ins Boot. Gut so! Pünktlich gegen 14:30 Uhr erreichen wir die Zufahrt zu St. Augustine. Hätten uns da nicht ein paar Motoryachten übel überholt, wäre es entspannt gewesen. Die reservierte Mooringboje (Nr. 20) war natürlich belegt. Nach etwas Funkerei mit der Marina klärte sich das Ganze und wir konnten den Platz in der ersten Reihe vor dem Castillo de San Marcos einnehmen.



Dann versuchten wir uns pflichtbewusst telefonisch beim Custom zu melden und unseren neuen Standort bekannt zu geben. Nach mehreren Versuchen landeten wir in Miami, aber die Dame kapierte nix und damit hingen wir etwas in der Luft. Der Officer in Charleston hatte uns ja 1000$ Strafe bei Nichtmeldung angedroht. Was nun? Also habe ich die dafür so toll entwickelte App bemüht. Als letzten Hafen konnte ich jedoch nicht Charleston angeben. Nur Bahamas ging, das war aber im Frühjahr! Und dann verharrte das Ding im Modus: „Officer prüft“. Nach einiger Zeit kam eine Mail, dass wir persönlich zum nächsten Custom-Standort müssen.
Dieser ist am Flughafen. Also morgens per Uber (Fahrdienst) dort hin. Am verschlossenen Gate kamen wir nicht weiter. Der nette Uber-Mann meinte, wir sollten es im Hauptgebäude versuchen. Also nix wie hin. Von dort konnten wir aber nur per Telefon mit dem Officer im zweiten Anlauf sprechen.
Überraschung: Er entschuldigte sich für unseren Ärger und sagte, wir hätten alles richtig gemacht! Er notierte sich unseren Anruf und meinte, ab jetzt könnten wir unseren Standortwechsel per App melden. Und tatsächlich, es geht ab jetzt. Dann meinte er noch, es reiche aus den Anruf zu tätigen und zu dokumentieren. Wenn dann kein Officer abnimmt, sei das nicht unser Vergehen. Nun denn, wir verstehen jetzt, weshalb viele Amis mit der Regierung und den Behörden im Konflikt leben. Aber ab jetzt ist es für uns easy und wir haben eine Sorge weniger!Wenn nur das Wetter mal endlich erlauben würde, die Heizung abzustellen!




Am zweiten Abend dann das Erlebnis: ‚Night of Lights‘. Ja, das ist schon speziell. Aus Deutschland hören wir Energieknappheit und hier ist sie im Überfluss vorhanden. Also wird die historische Stadt beleuchtet was geht. Echt schick, nur der Glühwein und die Buden fehlen. Aber sonst ein Geschiebe ohne Ende!







So, das war’s für heute. Morgen wollen wir von Titusville zum Cape Canaveral. (Uber) Danach berichte ich von der speziellen Fahrt über den ICW hier nach Titusville. Es hatte alles, was man nicht unbedingt braucht😀⛵👍
Ihr werdet sicherlich bald von einem Erlebnisreichen Trip nach Cape Canaveral berichten.
Andere hatten das Glück im Vorbeifliegen einen SpaceX Falcon 9 Start zu beobachten.
https://futurism.com/the-byte/jet-launchpad-spacex-rocket-takes-off
Euch noch eine erlebnisreiche Zeit
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